maximalfantasie

Dezember 15, 2006

Heuschrecken und Höllenhunde

Für 3.2 Mrd. übernimmt die US-amerikanische Cerberus [benannt nach dem gefrässigen Höllenhund aus der griechischen Mythologie/ die meinen das Ernst!] zusammen mit mit seinen österr. Partnern [Generali, Wüstenrot, Androsch] die BAWAG/ PSK. Grob gerechnet erlöst damit Eigentümer ÖGB € 3000 pro Gewerkschaftsmitglied, die Auszahlung an die Mitglieder steht unmittelbar bevor [kleiner Scherz]. Exfinanzminister Grasser ist offensichtlich hocherfreut das kann in diesem Zusammenhang nur heissen, dass alles schiefgelaufen ist. Aus Sicht einer Gewerkschaft hat man jedenfalls an den Feind verkauft, Hauptargument für den Zuschlag soll die Kaufsumme gewesen sein.

Cerberus liebt die Öffentlichkeit nicht und gibt man www.cerberus.com ein so landet man beim Rüstungskonzern Siemens, kein Mensch weiss warum. Findet man nach einigem Suchen doch noch die Website [one of the world's leading private investment firms!!!], so erfährt man, dass Cerberus jährlich 45 Mrd. $ an annual revenues eröst. Die Liste der Selected Equity Investments ist lang [einen Hinweis auf den Erwerb von BAWAG/ PSK findet sich übrigens nicht]: Aegis Mortgage, AerCap Aviation Solutions, Annexus, Aozora Bank, ATC Group, Bank Leumi, Blue Bird, BlueLinx, boxclever, CTA Acoustics, EntreCap, Formica Corporation, GDX Automotive Inc., Green Tree, GSW Berlin GmbH, Guilford Mills, Handel-Kredit Bankhaus, IAP Worldwide Services, Inovis, Kokusai Kogyo KK, LNR Property Corporation, Mervyn's Inc., Multimax, North American Bus Industries, NewPage Corporation, Peguform Group, Rafaella Apparel Group, Showa Jisho Co. Ltd., SLI Holdings Inc., Sports Brands International, Strategic Restaurant Acquisition Group, Talecris Biotherapeutics, Tandem Staffing Solutions, Inc., TTL Equipment Management, Vanguard Car Rental Holdings LLC.

Unter News vermeldet Cerberus die Verpflichtungs des Republikaners Snow als Chairman im Oktober, das Team ist offensichtlich medienscheu und Currently Under Revision. Alles in allem ist die Seite wenig informativ, als hätte man was zu verbergen und das hat man wohl auch.



Etwas mehr erfährt man bei Business Week über den enigmatischen Chef: Bereits als Kind [1992] wurde der am 29.3.1960 geborene Stephan A. Feinberg CEO von Cerberus. Zuvor waren Princeton, die Army und Drexel Burnham Lambert seine Stationen. Er lebt in einem Appartment in der Upper Eastside NYC [nona!], sein Jahresnetto wurde 2004 auf $ 50.000.000 geschätzt. Fährt eine Harley [eh klar] und hat 2003 zusammen mit seiner Frau Gisela eine Parteispende in der Höhe von $ 114.000 an die Republikaner getätigt [Geizhals?]. In die Hände dieses jungen Mannes also legt der ÖGB das Schicksal seiner ehemalige Gewerkschaftsbank, na dann viel Glück!!!