maximalfantasie

Mai 03, 2006

Tag der Arbeit

Ausgerechnet am Abend des ersten Mai zeigt Staatsfunk ORF den zweiten Teil Rudolf von Robert Dornhelm in den Rollen der alte Brandauer als Franzjoseph, dazu Francesca! und der Sohn vom Thun, noch ein paar weitere deutsche Nachwuchsschauspieler, die dann in der anschliessenden Diskussion [wiegesagt: erster Mai!] Streckungs- und/ oder Entspannungsübungen darstellen durften, dazu anwesend der Rudolfkritiker Karl Habsburg und die Historikerin der Nation, Frau Hamann [Hitlers Wien] weiters Psychologen, exadelige Verhaltensforscher [Studienrichtung Wildtierbiologie] und und und. Schon während der Ausstrahlung, exakt in der 35. Minute aber wurden [wie wir heute wissen] wichtige Politiker und Banker des Landes von den TV-Geräten weg in eine wichtige Besprechung gerufen, die Exkanzler Schüssel zum Thema BAWAG kurzfristig einberief, um die Rettung, genauer die Übernahme der [ehemaligen] Arbeiterbank vorzubereiten. Für eine Staatshaftung von €M 900 [eigentlich unsinnig, der Staat haftet ohnedies für einen Grossteil aller Bankeinlagen] und einem Zuschuss von M€ 450 [den andere Grossbanken und Versicherungen leisten] verpflichtet sich die BAWAG, seinen Nationalbankanteil [Wert: M€ 800] an den Bund faktisch gratis abzutreten, der ÖGB verpflichtet sich, die BAWAG innerhalb eines Jahres an Raiffeisen? billig zu verkaufen, anstatt ein paar Jahre abzuwarten bis die Bank doppelt oder dreimal soviel wert ist. Und Ex-Raiffeisen [seit 1995 Notenbankchef] Liebscher erhält Einsicht in den sogenannten ÖGB-Streikfond, der [in Geld ausgedrückt] nichts anderes ist, als das Herz der österreichischen Arbeiterbewegung. Am Tag danach laufen Exkanzler Schüssel, ExFPÖ Haider, der Unternehmer Gorbach, Exfinanzminister Grasser und sogar Herr Khol in die BAWAG-Zentrale und bekommen 3%-Sparbücher für jeweils € 2000 auf 1 Jahr gebunden, ÖGB und BAWAG, durch wahrscheinlich kriminelle Machenschaften [wie schnell übrigens so ein Haftbefehl nichtig wird bei Herrn Flottl zum Beispiel] derart in den Enge getrieben, akzeptieren diesen Zirkus, der der Republik keinen Cent gekostet hat, im Gegenteil M€ 800 Gewinn, dazu noch das Ausschlachten der angeblichen BAWAG-Rettung im Wahlkampf und wenn das aufgeht ist der Gegenwert weit höher.