maximalfantasie

Februar 28, 2007

Was ist los mit der Journalistenausbildung? Oder darf im Spiegel eigentlich jeder schreiben?

Jüngstes Beispiel das von den Jungreportern Rebecca Casati und Hans Moritz Walther Freiherr von Uslar-Gleichen mit dem deutschen Popsänger Herbert Grönemeyer [Bochum/ Mensch/ 12] geführte Interview in der aktuellen Ausgabe des Hamburger Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Man muss Grönemeyer gar nicht mögen, um ihn zu bemitleiden, angesichts der grossteils dummen Fragen, die er in der Lobby des Londoner Hotels The Gore über sich ergehen lassen musste.

Sie leben seit 9? Jahren in England, sprechen sie eigentlich englisch?

Sicher: An der Sprache krankt es im Spiegel schon seit langem, man könnte sogar den Eindruck bekommen, es sei überhaupt nur eine Textmaschine, die alle Interviews und Artikel schreibt, der immergleiche flache Stil [wenn von Stil überhaupt noch gesprochen werden kann], dazu noch die sonderbaren Bildunterschriften. Und so schickt man also [Flug, Einzelzimmerzuschlag] die Jungreporter Rebecca Casati und Hans Moritz Walther Freiherr von Uslar-Gleichen nach London, damit sie Grönemeyer Auszüge aus Grönemeyersongtexten die sie offenbbar nicht verstanden haben, vorlesen. Geduldig [und das spricht für den Mann aus Bochum] versucht dieser zu erklären, anstatt zu antworten: Da habt ihr aber nicht viel verstanden, nicht viel von Pop und nicht viel von der Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts. Nein der Mann bleibt geduldig und denkt sich wohl seinen Teil oder er denkt sich nichts dabei, so wie sich wohl auch der Vorgesetzte der Jungreporter nichts dabei denkt und das Interview abdrucken lässt anstatt es bleiben zu lassen.

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